Die Nachricht geht um, dass der Zirkus Malicorne gerade in Foix angekommen ist. Der Grossonkel Cartou wird also in Holzschuhen (zweimal siebzehn Kilometer, hin und zurück) aufbrechen, um dort hinzugehen und das Schauspiel zu sehen, das sehr nach seinem Geschmack ist : die Elefanten, die Krokodile, die Rhinozerosse, die Onager, die Giraffen, die Elche, die Leoparden, die Hyänen, alles Tiere, die sich in der Gesellschaft von tausend Gladiatoren und Gladiatorinnen (die, gelegentlich, ihre Streifen abmachen, um den Sand der Arena zu befeuchten), von hundert Amazonen, von vierzig Gefangenen aus zwanzig Nationen befinden, genau wie bei den von Nero für seine Mutter gegebenen Festen, und das zu der Zeit, wo Ägypten die ärgerlichsten Kurtisanen an Rom lieferte.
Alle werden da sein, vom Tribunen zum Senator, dessen schwarzer Schuh den goldenen Halbmond trägt und auch die Jungen Leute vom Champ de Mars, die, die sich alle Tage zusammenfinden, und auch alle Sommernächte, um mit einer gebieterischen Trillerpfeife die Automobilisten zu stoppen, die auf dem Weg zu Landen von heiligerer Gastlichkeit sind ; das selbstverständlich unter perfekter Missachtung der Gesetze der ritterlichsten Höflichkeit, um nicht zu sagen im Namen der Rüpelhaftigkeit eines anderen Zeitalters. Was inspirieren sie sich nicht lieber, am Ernsten, am Willen zu mühsamer Arbeit, am Stolz zu dienen, wovon ihre Artgenossen von der “Colline inspirée” zeugen, das heisst die von der Ecole Normale von Montgauzy (deren Direktor einst der Vater von Gabriel Fauré war) oder, wenn nicht und ganz einfach, an dem System, das auf dieses Kind eines Schaustellers angewandt wird, ein als Cow-boy verkleidetes Kleinkind, das von einem Strick daran gehindert wird, die Strasse zu erreichen, weshalb der alte Juvenal und sein Gastgeber in aller Ruhe ihre Toga ausziehen können, um desto besser ihre unbilligerweise faltig gewordene Haut der Frühlingsluft auszusetzen.
Claude d’Esplas (Le Parcellaire)
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Übersetzung : Dagmar Coward Kuschke (Tübingen)
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