“Lé que té la Balmo, té la Bordo ...” (wer la Balmo besitzt, besitzt Haus und Hof)
Merkwürdige Wertschätzung, wenn man den Hang dieser Wiese, la Balmo, in Betracht zieht, von wo aus man die gegenüberliegenden Hügel reichlich sieht : riesige Eichen, Eschen, Nussbäume wachsen dort grosszügig im Herzen dichten und biegsamen Grases denn wir sind im Norden. Der Weg von “Las Taillados”, wie ein ausgetrockneter Wildbach oder eine Inka-Treppe, deren Stufen aus grossen flachen bläulichen Steinen wären, geht an dieser Wiese entlang, deren Apfelbäume im Farn harte Früchte produzieren, die nie Dünger gekannt haben. Die hundertjährigen Eichen sind umschlungen von Efeupflanzen, die mit einer Axt durchgehauen werden müssten. Eine Kolonie Haselbüsche ist im Ansturm auf eine wilde Kirsche : “das ist das Leben !”, kommentiert melancholisch Herr l’Escoussière und fügt hinzu, dass “die Bäume sich des Lichtes wegen bekriegen”. Er bezeichnet auf dem Hügel, da unten, in einem Winkel mit Ödland, den Eingang zu einer Phosphat-Grube, die ziemlich gründlich vor einigen Dezennien ausgebeutet wurde, dann dreht er sich in Richtung des wuchernden Laubs, das uns umgibt und erklärt diesen pflanzlichen Überfluss genau mit der Tatsache, dass diese Erde voll ist mit eben diesen Phosphaten und daher ...
Werde ich die “Balmo” in eine Nussbaumplantage im Stil des Périgord verwandeln für den Fall, dass die Lebensmittelversorgung eines Tages am Ende ist ? Die Nuss, ohne in die Kategorie Tafel-Luxus zu gehören, würde gleichzeitig den Braten, das Öl und die Unterlage liefern : der Eurus entwurzelte manchmal einen Nussbaum aus einem anderen Zeitalter, aus dem man einen schönen und soliden Tisch machte, den die Gallier, vom Rand des Ozeans gekommen, instinktiv erkannten und vor dem sie sich furchtlos niederliessen, verachteten sie doch diese Tische mit Füssen aus Elfenbein, die Leoparden mit offenem Maul darstellten, in das die mit “Garum”* gemästeten Gäste den grossen Zeh gleiten liessen, um sich desto besser zum Lachen zu bringen. Oder aber werde ich wohl Tannen anpflanzen, Fussboden, Papierbrei, Millionen pro Hektar gemäss den klugen Ratschlägen von Herrn l’Escoussière ? Oder werde ich mich zufrieden geben mit Haselbüschen (der Nussbaum der Armen) wie dieser Pariser Verleger es zu tun ins Auge gefasst hatte nach einer seriösen Marktstudie, bestellt bei glänzend diplomierten Fachleuten aus den SuperZécoles, in denen man, scheint es, lernt, seinen Vater, seine Mutter, seine Kinder und die Nachkommenschaft der Nachkommenschaft der letzteren zu verkaufen. Wer leben wird, wird sehen...
*Garum ist eine Sauce von intensivem Geschmack, die auf einer Fisch-Salzlake basiert, hauptsächliches in Rom benutztes Würzmittel seit der etruskischen Periode.
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