Birken, Eschen, gigantische Ulmen, wilde KIrschbäume, Farn, Brombeeren unter einem strahlend blauen Himmel und einer Sonne, die das Genick bricht. Herr L’Escoussière hilft mir, “die Grenzen der Parzellen von Gant zu überfliegen”, Stoffhut fest auf dem Kopf, gestiefelt wie der Kater und verspricht, “die Tour wieder zu machen”, Meter für Meter, zur Weihnachtszeit, wenn die Vegetation weniger dicht sein wird. Mit Kinn und Arm bezeichnet er eine buschige Esche, die, hochaufgerichtet auf einer kahlen Wiese, sieben oder acht Kilometer von dort gesehen wird, versichert er mir ! Herr L’Escoussière strahlt vor Glück. Gestern hat er eine Ruine von Scheune, umgeben von fünf oder sechs Hektar Wiesen, gekauft und vor der Notarin (deren fünf Brüder Pastoren in der Kirche von Rom sind) den Kaufvertrag unterzeichnet. Herr L’Escoussière ist unerschöpflich wie die herrliche Quelle, von der er sagt, dass sie neben der Furt herauskommt, zwischen den Parzellen 234 und 242. Dahin gehen die Löwen trinken, er will sagen die Hirsche, die Hindinnen, die Wildschweine und anderes Kleinzeug. “Besonders”, flüstert er mir vertraulich ins Ohr, “wenn ein Hirsch Ihre Strasse kreuzt, lassen Sie ihn passieren, weil er nicht eine Daumenbreite abweichen wird und nicht zögern wird, das Blech Ihres Automobils einzudrücken !”.
Parzelle 88, vor dem Haus, 10. August
Herrn L’Escoussière liegt daran, mir den Sekretär der Bürgemeisterei vorzustellen, Herrn Lukas, grünes Hemd, blaue Hose, acht Kinder, der mich fragt, ob ich nicht, wie er, eine Art Angst empfinde, wenn die Nacht auf den Berg von Plas fällt. Sein neuer Nachbar, am Seeufer, ist ein Universitätsdirektor aus der Provence, der gerade ein Haus ohne jeden Komfort gekauft hat. “Man kann gelhrt sein, ohne intelligent zu sein !”, kommentiert trocken Herr L’Escoussière, der, einige Monate später, das Schicksal seines Sohns, erfolgloser Sekundaner, dem fraglichen Direktor anvertrauen wird, der ihn, intelligenterweise, in eine höhere Domäne plazieren wird.
Die Mimine, Ohren gespitzt, seidenes Jackett, betrachtet die Szene von der Türecke aus.
Claude d’Esplas (Le Parcellaire)
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Übersetzung : Dagmar Coward Kuschke (Tübingen)
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